Mal kurz am Rande:
man bemüht sich ja bereits seit geraumer Zeit, Art-Bestimmungen mit Hilfe molekulargenetischer Verfahren sowohl sicherer zu machen als auch zu vereinfachen. Dazu braucht man naheliegenderweise Abschnitte in der Erbinformation (= DNA), die sich von Art zu Art charakteristisch unterscheiden, aber innerhalb einer Art (also zwischen den einzelnen Individuen dieser Art) nicht oder nur sehr geringfügig variieren.
Seit jüngster Zeit scheint man nun ein bestimmtes Gen gefunden zu haben

, das die genannten Voraussetzungen erfüllen soll. Mit dem Verfahren des „DNA-Barcodings“ (nicht zu verwechseln mit dem „genetischen Fingerabdruck“) erhält man für jede Art von Lebewesen sozusagen einen Art-typischen Strich-Code für dieses Gen (so ähnlich, wie ihn Waren im Supermarkt haben).
Als erstes muss nun eine Datenbank geschaffen werden, in die der jeweilige DNA-Barcode von absolut sicher bestimmten Vergleichsexemplaren aller möglichen Arten eingegeben wird. Unbestimmte Exemplare müssen dann „nur“ noch mit diesen Referenzcodes verglichen werden.
Da der Teufel immer im Detail steckt, muss natürlich erst mal abgewartet werden, ob sich noch größere Probleme ergeben werden. Immerhin sind die Anfänge durchaus vielversprechend.
Momentan läuft u.a. ein Projekt, in dessen Rahmen alle in Bayern vorkommenden Schneckenarten erfasst werden sollen.
Das o.g. Gen liegt nicht („wie üblich“) auf einem Chromosom des Zellkerns, sondern befindet sich in den kleinen „Kraftwerken“ der Zellen, den Mitochondrien.
Sorry, wollte ich nur mal schnell so erzählen........

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Liebe Grüße: wolf
HASZPRUNAR, G. & K. KOLLER (2011): Barcoding Fauna Bavarica – eine Chance für die deutsche Malakologie -- Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, Heft 84, p. 25-27